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Donnerstag, 7. April 2011

Ein Appetithappen - Preview - Dinge die da kommen werden...

Projekt Jemima

Luft trägt, wenn man den Trick kennt. Und wer ihn kennt, der lässt sich treiben, gleitet auf diesem wunderbaren Element. Horizonte sind unwirklich fern, der Grund ist nur noch eine Ahnung in der Tiefe. Auch zum Fliegen braucht es Kraft, doch wenn diese Kraft aus dem Herzen kommt, dann ist sie federleicht. Und sie trägt über endlose Meilen.

Jemima glitt an der Seite ihres Liebsten, das Rauschen ihres Schwarms
füllte den Himmel.

Viele, viele, eine namenlose Zahl. Dass allein die Luft eine solche Masse tragen sollte, wer es vom Boden aus sah, der mochte es kaum glauben. Wie eine gewaltige blaue Wolke war der Schwarm und sein Schatten verdunkelte Täler und Wiesen, hüllte Wälder in eine unerwartete Nacht.

Ein Rauschen, gewaltig wie die Brandung an hohen Klippen.

„Ein Teil von Allem.“, dachte Jemima und die Spitzen ihrer Flügel sirrten in der Thermik. „Ein Teil vom Oben, ein Teil vom Unten. Ein Teil ich und ein Teil Alle.“ Wohin sie blickte: Kameraden, Freunde, Familie. Und ganz nah bei ihr der Geliebte. Tauben binden sich für immer. Und nur wer den Horizont einer Taube kennt, kann ermessen, was „immer“ bedeutet.

Das Winterquartier war ein wundervoller Ort gewesen, warm und reich an Nahrung. „Wir sind so viele und doch ist genug für alle da!“, dachte Jemima. Und nun kehrten sie heim ins Brutgebiet. Dieses Land, kein anderes Wort war angemessen, gehörte ihnen. Jeder Baum und jeder Strauch, alle Felder und Wiesen, auch das kleinste Korn, das alles war seit Generationen ihr Erbe. „Unser Reich!“, dachte Jemima, „Einen ganzen Tagesflug zur Sonne, einen halben von ihr weg und je einen langen Flug zu ihrer Rechten und ihrer Linken. Dort unten verneigt sich die Welt vor dem Schwarm. Und ich bin ein Teil von ihm.“

Es gab auch Feinde. Adler forderten ihren Tribut, auch Falken und Habichte. Ihnen entkam man im Tanz.. Wie eine lebendige Windhose wirbelte der Schwarm mal aufwärts, mal tief hinunter, versperrte den Jägern die Flugbahn und brachte die Angegriffenen aus deren Reichweite. Es gab viele solcher Tänze und hatte je ein Jäger Erfolg, dann war seine Beute nur ein Almosen. Im Wald musste man sich vor den Uhus hüten und in der Ebene vor den Menschen, diesen stillen rothäutigen Jägern. Sie schmückten sich gerne mit Federn. Vielleicht wollten sie sich zumindest wie ein Vogel gewanden, wenn sie schon die Kunst des Fliegens nicht beherrschten. Im Frühjahr kamen sie an die Ränder der Taubenwälder und stahlen die Jungtiere. Der Schwarm schluckte diese bittere Träne und wuchs weiter, Jahr für Jahr. Der Schwarm brach jede Furcht. Eine federleichte Armee des Himmels waren sie, geflügelte Kinder des Schöpfers, bewahrt, geliebt, getragen.

Erschöpft von dem langen Flug ließ der Schwarm sich nieder und die Äste der alten Bäume knarrten unter dem Gewicht. Jemima hatte diese Reise zum ersten Mal gemacht und war wie berauscht von dem Erlebnis. Wie weit diese Welt war! Und wie mächtig war die Gemeinschaft. Sie spürte, dass nicht viel Zeit zum Ruhen bleiben würde. Die schönste Zeit des Jahres stand bevor der Nestbau, das Lieben und das Brüten. Sie hatte viel gehört von diesem Wunder, das sich jedes Jahr wiederholte und nun würde sie ein Teil dieses Wunders sein.





...Es war...

Millionenfache Hochzeit.
Das Glück unzähliger Wesen.
Die Essenz allen Lebens: Hier zu sein, um zu bestehen, Leben zu vervielfachen.

...einmal...

Die Heimat. Das Nest. Die Jungen.
Das
Glück
u n z ä h l i g e r
Wesen.

...und wird nie wieder sein...

Denn es ist bereits geschehen und niemand dreht die Zeit zurück. Nimm nur allen Mut zusammen und lies weiter. Du wirst ihn brauchen.

Stolz und voller Liebe wachte Jemima über ihr Junges, ihr Gemahl besorgte das Futter. Das kleine rundliche Kerlchen in ihrem Nest war kaum satt zu bekommen. „Zukunft!“, dachte Jemima, „Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Nie wird es eine Zeit ohne uns geben. Wir sind der Schwarm!“ Jedes der hunderte von Paaren in ihrem Baum kam seinen Elternpflichten mit voller Hingabe nach. Immer nur ein Junges pro Nest und Paar, so war es schon immer und so würde es immer sein. Der Wald war erfüllt vom Klang der Jungen. Ein allgegenwärtiges hungriges Piepen aus Millionen von Kehlen. Der Schwarm der Väter flog aus und schaffte herbei, was die Natur an Futter bot. Und wo er erntete da war er gründlich! Ganze Landschaften verschlang der Hunger der Kleinen. Kein Kräutchen, kein Korn, nicht das winzigste Würzelchen blieb geschont. Der Schwarm hinterließ den Erdboden kahl und öde, doch düngte er ihn auch. Im Jahr darauf blühte das Land erneut auf und der Tisch war reichlich gedeckt.

Dienstag, 5. April 2011

Unfassbar tiefe Gedanken über meine Gitarre

Zitat Olli: "Deine Gitarre hält echt nur noch die blanke Angst zusammen, oder?"
So isses... Und trotzdem liebe ich diesen Sperrmüll, dieses mit Gummibändern bespannte Stück Treibholz, diese fragile und doch greifbare, ja sogar passabel klingende Antithese zum Instrumenten-Markenkult. Eines Tages wird sie einfach in meinen Händen zu Staub zerfallen...

Aus diesem Holzabfall hätten ein paar spitzen-mäßige Türkeile werden können, doch dann musste er ja unbedingt eine musikalische Laufbahn einschlagen... Ich liebe meine Gitarre!

Lagerfeuerromantik pur... Das knisternde Feuer, eine Gitarre, jemand singt. Wenn ich versuche auf solche Art Stimmung zu erzeugen, schwebt über dem Geschehen immer das Damokles-Schwert des musikalischen Scheiterns, der unfreiwilligen Komik und der peinlichen Momente. Vor meinem inneren Auge wird der Barde noch am Lagerfeuer mit seinem Instrument erschlagen, welches anschließend in der Glut angenehm leise knistert. Wer noch kann, der geht schweigend nach hause und sucht sich einen Therapeuten, um das Erlebte zu verarbeiten. Oh Troubardix, wie ich dich verstehe!

Treibholzmukke

Peter Gabriel - The book of love - Cover... Gefuddel... irgendwas...

Freitag, 1. April 2011

Klänge aus der Sperrholzgitarre...

...und aus dem Sperrholztypen...