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Samstag, 24. Juli 2010

Loveparade2010 Erfahrungsbericht

Um ca. 16.30Uhr waren wir in der Nähe des Seniorenstifts Grabenstr. Ecke Karl-Lehrstr.
Zu diesem Zeitpunkt herrschte in der Grabenstrasse ein fürchterliches Chaos. Menschen drängten sich zwischen den Häuserzeilen dicht an dicht. Von der Koloniestrasse aus hatten wir ca. 45-60 Minuten in der Menge gestanden. Es war bereits dort gefährlich eng. Einige Drängler zwängten sich durch die Menge nach vorne. Die Stimmung war angespannt. Ordnungskräfte gab es in diesem Abschnitt keine.
Kurz vor dem Zugang zum Tunnel gab es zwischen 16.30Uhr und 17Uhr Durchsagen der Polizei. Es hieß man solle Ruhe bewahren und den anderen Zugang aufsuchen. Es gab anscheinend Versuche die Absperrungen zu durchdringen.
Wir verließen den Ort in Richtung Sternbuschweg und liefen in Richtung des zweiten Zugangs (West).
Direkt an der Auffahrt zur Autobahn war zu diesem Zeitpunkt (ca. 18Uhr) ein einziger Polizist stationiert. Menschenmassen kamen von dort heruntergelaufen. Auf meine Frage, ob die Autobahn nun ein offizieller Zubringer zum Festgelände sei, antwortete der Polizist, die uns entgegenkommenden Leute hätten das Gelände über die Absperrungen hinweg verlassen. Wir erreichten die Strassenkreuzung Karl-Jarresstr./Düsseldorferstr. unmittelbar vor dem zweiten Zugang zum Tunnel (West)
Das Areal war etwas weniger dicht umdrängt als die Strassenzüge rings um die Grabenstrasse.
Es war auch deutlich mehr Polizei präsent. Ein Mann der gerade das Festgelände verlassen hatte erzählte uns, dass es dort zu Unfällen gekommen sei. Menschen würden überall verletzt auf dem Boden liegen, es seien wohl auch Leute gestorben. Er warnte uns eindringlich davor das Gelände zu betreten. War warteten eine Weile (etwa eine Viertelstunde) und bemerkten, wie sich die Kreuzung mehr und mehr mit Polizeieinheiten füllte. Eine Reiterstaffel traf ein. Wir beschlossen das Gebiet zu verlassen, viele Fluchtwege schienen mir im Falle einer Panik durch die Polizei blockiert. Vor allem die breite Karl-Jarresstrasse war praktisch abgeriegelt. Auf der Düsseldorferstr. aus Richtung Innenstadt waren immer noch sehr viele Menschen unterwegs in Richtung Eingang West. Im Falle einer Panik wäre dorthin kein sicherer Fluchtweg gewesen. In der Gegenrichtung (Wedau/Wanheimerort) waren nun viele Einsatzfahrzeuge unterwegs. Zunächst eine Reihe Krankenwagen (ca. 20), die aus der Richtung des Tunnels kamen, dann vor allem Fahrzeuge vom THW und der Feuerwehr, Polizei und Notarztwagen. Es waren trotz der Absperrung auch noch einige zivile Fahrzeuge unterwegs (gefährlich schnell). An den Unterführungen Düsseldorferstr/Sternbuschweg wären dringend Ordnungskräfte nötig gewesen, da dort die Einsatzfahrzeuge mit hohem Tempo an den Besucherströmen vorbeirasten. Viele Jugendliche saßen direkt am Strassenrand oder liefen auf der Strasse nur knapp neben den herranrasenden Fahrzeugen. Wir hatten die Kreuzung Karl-Jarresstr./Düsseldorferstr. wieder in Richtung Sternbuschweg verlassen. Dort wurde zu diesem Zeitpunkt anscheinend die Kreuzung gesperrt. Wir beschlossen den größten Besucherstrom weitläufig zu umgehen und liefen den Sternbuschweg hinunter zur Mühlheimerstr.Gegen 19.10 erreichten wir den Bus-Bahnhof, wo sich die Menge bereits staute. In einzelnen kurzen Gesprächen mit anderen Passanten war von 10 Toten auf dem Festgelände die Rede. Die Unterführungen an S-Bahnhof und Bus-Bahnhof waren zu diesem Zeitpunkt nur äußerst mangelhaft gesichert. Erst am Ausgang zur Innenstadt waren Polizeikräfte stationiert.

Mittwoch, 21. Juli 2010

Janosh

"In der Nacht vom 29. bis zum 30. November d.J. entschlief, um zu einem bessern Dasein zu erwachen, mein teurer geliebter Zögling, der Kater Murr, im vierten Jahre seines hoffnungsvollen Lebens. Wer den verewigten Jüngling kannte, wer ihn wandeln sah auf der Bahn der Tugend und des Rechts, mißt meinen Schmerz und ehrt ihn mit Schweigen."

Diese Traueranzeige gab der Schriftsteller E.T.A Hoffmann am 1. Dezember 1821 auf.
Hoffmann hatte seinem vierbeinigen Freund noch vor dessen Ableben mit einem Roman ein literarisches Denkmal gesetzt und ihn so... zumindest in den Köpfen der Leser... unsterblich gemacht.

Ich ringe nach Worten...

Mein Janosh war mir oft ein Trost in schweren Zeiten. Auch verbinde ich mit ihm untrennbar meine Zeit in der Hütte am See und eine gefälschte Liebe. Dieses Kapitel ist nun endgültig abgeschlossen.

Wer auch immer Janosh kennenlernen durfte war fasziniert von seinem lieben Wesen, selbst eher katzenscheue Gäste. Es gab fast immer Katzen oder Kater in unserer Familie, aber Janosh war der Schönste und Treuste von Allen.

Ich vermisse diesen kleinen blaugrauen Kerl mit dem ich immer angegeben habe fürchterlich und es fällt mir schwer über seinen Tod nicht zu verzweifeln. Ich weiß wie sich Ohren dieses Katers anfühlten, sein rauher Nasenrücken, die Pfoten. Wir mußten uns nie Sorgen machen, ob er nach einer langen Tour nach hause kommt oder nicht, denn er kam immer wieder.

Wir haben hinter der Hütte tatsächlich ein kleines Grab angelegt, es gibt bestimmt ein paar Gründe das albern zu finden. Zur Zeit finde ich es sehr angemessen.