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Montag, 31. Mai 2010

Onlineroman: Caspar - David - Frederic

Caspar - David - Frederic


Nur zur Orientierung...

Vermutlich fühlt man sich als unbescholtener Leser tatsächlich etwas wohler, wenn man zu Beginn einer Geschichte über das Wann und das Wo der Handlung aufgeklärt wird. Und da mir das Wohl meiner Leserschaft natürlich am Herzen liegt will ich mich auch nur soweit als nötig um diese Fragen herumwinden. Im Grunde könnte Vieles von dem was nun folgt beinahe überall und zu allen Zeiten stattfinden... es ist Alltagsscheiße von erlesenster Langeweile, wie sich im Kern durch alle von Menschen bewohnten Regionen zieht. -Schatz! Würdest du bitte endlich diesen Zäbelzahntiger vor unserer Höhle erschlagen?! Er frißt uns jetzt schon wieder die Kinder weg!-

Langweilig, durch und durch! Und auch der pseudointelektuelle Anspruch, den der Autor an sich selbst und den Leser stellt wird nicht darüber hinwegtäuschen können.

Man stelle sich also eine Zeit vor ohne Blogs, ja ohne Internet, ohne Handys und Navigationssysteme, ohne mp3s....

Wir begegnen unseren Helden (Denn als nichts anderes mag ich sie bezeichnen) also am Beginn der 90er-Jahre, in etwa zur Geburtsstunde der Religion der Geldgeilheit, allerdings weit entfernt von deren Geburtsort. Wir befinden uns im Ruhrgebiet, viellicht in Duisburg, aber das ist, wie gesagt, ziemlich egal. Folgen wir einfach der reizenden jungen Dame durch den Vorgarten und suchen nun gemeinsam nach dem Klingelschild. Es gibt vier davon.

Ding Dong!

"Vielleicht ist es ja bald so weit! Auch wenn es zugegebenermassen sehr unwahrscheinlich ist." Oma Cohen begann ein Gespräch immer an der Stelle, an der sie in ihren Gedanken unterbrochen worden war. "Die leere Leinwand steht seit einiger Zeit frisch aufgezogen im Atellier. Aber ich sehe, sie sind gerade erst angekommen? Ich könnte jetzt sowas sagen wie: Entschuldigen Sie die Unordnung. Aber ich schätze, die hat bereits die Bezeichnung "unentschuldbar" verdient. Einen Kaffee? Tee vielleicht? Vieleicht ein Mineralwasser? Es wäre auch ein Kuchen im Ofen. Sie sind Mae, richtig?"

Die junge Frau lächelte, was in der alten Dame eine warme Welle von Erinnerungen auslöste. Es war, wie in einen Spiegel zu blicken. Ein Spiegel, der die Vergangenheit zeigte. Auch wenn sie als junge Frau nie über solche unverschämten rotblonden Locken verfügt hatte. Unverschämt, aber entzückend. Amüsiert stellte sie fest, dass sie tatsächlich neidisch war. "Ja.", sagte Mae. "Caspar meinte, er hätte einige neue Stücke für mich? Kein Zucker, bitte. Auch keine Milch.", Oma Cohen hatte mit dem Kaffee ins Schwarze getroffen. Während sie ein wenig die Worte schwarz, Kaffee und und getroffen durch ihre Gedankengänge hatte rollen lassen, war Mae zur Wand getreten und betrachtete die Uhrensammlung. Sie umfasste den gesamten Raum, füllte Wände und Kommoden und schien keinem festen Prinzip zu folgen. Kuckucksuhren gab es reichlich, aber auch in Chrom gefaßte Monstrositäten, Plastikwecker, Standuhren und Radiowecker mit digitaler Anzeige. "Ach ja,! Im Flur liegt ein Stapel dieser Dinger rum.", Oma Cohen trat mit einem kleinen Tablett aus der Küche, Mae hatte bereits auf dem Sofa Platz genommen.

"Was meinten Sie gerade mit, 'Es ist soweit'? Vielen Dank." Die alte Dame machte es sich im Lehnsessel bequem. "Ich meinte, vielleicht malt er heute sein erstes 'richtiges' Bild." Mae zog eine Augenbraue hoch und lächelte schief. "Richtig?", meinte sie.

"Oh, ich fand vieles von dem was er dort oben zusammenbastelt ganz ausgezeichnet, sehr modern. Aber er selbst scheint damit ganz und gar nicht glücklich zu sein. Oft wirft er die fertigen... Werke.. einfach auf einen Haufen. "

"Das erklärt die Dellen", dachte Mae, "Und mir versucht er das immer als Gesamtkonzept zu verkaufen". Sie verkniff sich einen Kommentar und sagte stattdessen: "Es verkauft sich gut... Und die Leute vermuten immer eine tiefere Botschaft hinter seinen... Werken."

"Erstaunlich...", Oma schmunzelte. In der kleinen Pause, die nun folgte gingen beide Frauen gedanklich eine Liste mit möglichen Botschaften durch, die ihnen ein Caspar Trust vermitteln könnte. Vermutlich hätten die meisten davon mit Essen, Schlafen oder dem Wert von groben Unfug zu tun. Sie verschätzten sich gewaltig.

Vom Dachboden aus ertönte ein dumpfes Rumpeln, gefolgt von einem herzhaften Fluchen. Dann brach sich eine hölzerne Lawine ihren Weg die schmale Treppe hinunter. Oma Cohen liess sich nicht aus der Ruhe bringen. "Gehört vermutlich zur Performance." ,mutmaßte sie. Sie stand auf und betrat die Küche, um den Verbandskasten zu holen, nur für alle Fälle. Mae zog den schmalen Vorhang beiseite, der das Treppenhaus von Omas Wohnbereich abtrennte und blickte auf buntes Sperrholz, das zumindest teilweise in einem Stapel ähnlich bunter Leinwände steckte. "Ähem.." ließ sich Caspar vernehmen, der am oberen Treppenabsatz stand und das Ausmaß der Verwüstungen abschätze. "Schön dich zu sehen! Das... vor dir... und links neben dir ist Prometheus. Ich habe ihn in den Kontext alter Inkalegenden..."

"Klar!", meinte Mae "Sieht man sofort!" Sie blickte auf den zylindrischen Holzgegenstand vor ihr. Er war etwas über einen Meter lang und hatte in etwa den Durchmesser einer ausgewachsenen Birke. Vermutlich war er nicht ganz leicht. Und er verfügte über eine erquickliche Anzahl an Augen, Nasen und Ohren. Wenn Gegenstände tatsächlich über eine Seele verfügten, so wäre es sicher spanend gewesen, den Absturz aus der Perspektive dieses... Was war es eigentlich genau? Ein paar Stufen über dem Chaos lag eine Art trauriger Holzadler auf der Treppe, vermutlich hatte er bemerkt, dass sich eine seiner Klauen noch am Pfahl befand.

"Eine Art Totem, richtig?", die Dinger waren zur Zeit wieder in Mode und praktisch in jeder zweiten Kunsthandlung präsentierten sie sich in esoterisch verklärter Buntheit, ohne Sinn und Verstand, vor allem aber ohne Inspiration . Und sie verkauften sich wie geschnitten Brot! "Etwas in der Art, ja.", Caspar wirkte etwas niedergeschlagen.

"Ich habe bestimmt zwei dutzend Symbole eingearbeitet..."

"Das hier ist keltisch?!?", unterbrach ihn Mae.

"Möglich...", Caspars stupste verlegen seine Brille zurück. Das altmodische Horngestell hatte er mit Maes Hilfe ausgesucht. Sie fand, er sah damit aus wie eine süße Variante von Woody Allen. Er fand sich größtenteils albern. Mae umkletterte sein jüngstes Werk wie einen gestrandeten Saurier. Halb verwundert, halb angewiedert.

"Und das hier ist ziemlich eindeutig chinesisch... Moment, ich glaube ich kenne das Zeichen sogar... Ähm."

"Ich wollte damit die Gemeinsamkeiten der alten Kulturen, vor allem in spiritueller Hinsicht..."

"Karren, Schubkarren.. Oder so ähnlich! Es heißt Karren! Zwei Semester und ich weiß es noch!", verkündetete Mae stolz und stutzte.

"Nun... Viele alte Kulturen hatten doch Schubkarren, oder?", brabbelte Caspar verzweifelt.

"Du hast einfach ein paar Bücher nach hübschen Symbolen durchstöbert, oder?"

"Hmm..."

Es folgte eine Pause peinlich berührtem Schweigens auf der einen und prakmatischem Abwägens auf der anderen Seite. "Mach noch ein paar von den Dingern!", sagte Mae bestimmt. "Aber beschränk dich bitte bei den Symbolen auf höchstens drei oder vier Kulturkreise. Ich werd sehen, wie wir die Teile an den Mann bringen." Sie schwieg kurz, während Caspar traurig die Trümmer sortierte. "Du wohnst hier doch praktisch mietfrei, oder?", fragte sie mit einem etwas merkwürdigen Unterton. "Oh nein! Nein! Er zahlt brav seine Miete... und er hilft bei den Arbeiten die bei einem so großen Haus anfallen." Oma Cohen war im Türrahmen erschienen. "Ist alles in..", ihr Blick fiel auf diverse Schleifspuren an den Wänden, "...Ordnung?"

"Jaja, Frau Cohen. Keine Sorge, das hier.. das ist.. ähm.."

"Teil des Konzepts!", teilte Mae gelassen mit. "Ein destruktiver Zufallsimpuls, der völlig neue, unerwartete Ansätze schafft. Wahnsinng schwer nachzustellen!"

Caspar nickte dankbar.

"Was auch immer! Der Flur sollte sowieso mal gestrichen werden.. Und pinseln kann er ja...", Oma grummelte ein wenig und verschwand wieder im Wohnbereich.

"Dann räumen wir das Zeug mal ins Auto, was? Und danach führst du mich doch mal durchs Haus, oder? Schon beinahe...unhöflich..., dass du mich nie hierher eingeladen hast."

"Naja.. es ist nicht unbedingt für Damenbesuch ausgelegt, um es mal so auszudrücken."

Mae seufzte, schnappte sich den leichteren Teil von Prometheus und einige Leinwände und trat damit in hinaus in die abklingende Sommerhitze. Caspar folgte ihr ächzend mit dem kryptischen Totem und stolperte beim Hinausgehen über die Fussmatte - Prometheus erfuhr einen weiteren, unerwarteten Zufallsimpuls... Der künstlerische Wert der Holzplastik stieg praktisch minütlich.


Montag, 10. Mai 2010

Was vom Abend übrig blieb...

Ich blogge im Netz...
1.Eine Zahnbürste
2.Eine Klobürste
3.Eine Haarbürste
4.Ein Frettchen
5.Eine Kerze
6.Eine Nagelbürste
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8.Intimlockenwickler
9.Eine willige Jungfrau
10.Einen willigen Drachen
11.Einen Verlobungsring
12.Einen Ehe-Keks
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15.Einen hohen Turm
16.Einen Trichter
17.Drei leere Flaschen Vältens Kirschbier
18.Der Orionnebel
19.Roberto Blanko
20.Alexander Markus
21.Einen Brustbeutel
22.Ein Gratisticket für eien Floßfahrt auf dem Rhein
23.Achmed the dead terrorist
24.Highheels
25.Einen USB.Stick voller Pornos
26.Eine Palette Maggie-Suppen
27.Ein Feld voller Sonnenblumen
28.Eine Sense
29.Einen Teebeutel
30.Den Pananamakanal
31.Alle Toten aus Scarface
32.Alle ermordeten schwarzen Partner von Chuck Norris
33.Eine Büste von Chuck Norris
34.Einen Hummer H3 mit Spinners
35.Eine Blendgranate
36.Das Gemächtnis von evan Stone
(Komplette Cinematographie)
37.Das Bild des Zöpfigen
38.Geflügelbutter
39.Clypher der Himmeldrache
40.Cowboystiefletten
41.Einen Beutel mit einem Kordelvorhang
(=Ein Sack voll Scheiße)
42.Einen Blowjob vom gesamten Ensemble von Riverdance
43.Die Tochter von George W. Bush
44.Eine Bretzel
45.Einen George Foreman-Staubsauger
46.Hochkonzentrierter Chlorreiniger
47.Den 777.NeweYorker-Store
48.Einen Schokohasen
49.Blut im Urin
50.Einen Chirugie-Heimlehrgang
51.Das Öl-Leck im Golf von Mexiko
52.Das Kellerverlies von Bischoff Mixxa